Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne by Perry Rhodan

Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne by Perry Rhodan

Autor:Perry Rhodan [Rhodan, Perry]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2009-11-27T05:00:00+00:00


20.

Einer der Männer hatte gesagt, dass die MARCO POLO zum teuersten Schrotthaufen des Universums geworden sei. Er hatte vergessen, ihre Ausrüstung zu erwähnen.

Denn nach und nach stellte sich heraus, dass sämtliche Energiewaffen, Raumanzüge und Geschütze sowie alle Hilfsgeräte, die auf Energiezuführung angewiesen waren, den Dienst versagten.

Und doch waren die fünftausend Menschen der MARCO POLO nicht hilflos. Schon kurz nach dem Bekanntwerden des totalen Energieausfalls erschienen drei Fackelträger in der Kommandozentrale. Man nahm ihr Erscheinen mit Erleichterung auf, doch niemand wunderte sich darüber. Denn man wusste, dass die Fackeln zur Notausrüstung der MARCO POLO gehörten.

In den Depots des hypermodernen Riesenraumers befanden sich noch ganz andere Primitivgüter, die alle zur Notausrüstung gehörten und für einen Fall wie diesen gedacht waren. Denn Rhodan hatte in seiner tausendfünfhundertjährigen Erfahrung als Raumfahrer nicht erst einmal erkennen müssen, dass die Technik ausfallen konnte. Und gegen solche Katastrophen wollte er gewappnet sein.

Deshalb wunderte sich niemand darüber, dass wenige Minuten nach Bekanntwerden der Energiekrise überall an Bord des Ultrariesen Lichtquellen auf chemischer Basis brannten. Unter der Mannschaft brach keine Panik aus. Alle blieben auf ihren Plätzen oder begaben sich auf die ihnen für einen Notfall zugewiesenen Posten und warteten auf weitere Befehle. Diese wurden jetzt aber durch Boten überbracht.

Zwei dieser Boten waren Gucky und Ras Tschubai. Gucky war über die Verwendung als Botenjunge nicht glücklich, obwohl er natürlich wusste, wie sehr das Schicksal der gesamten Mannschaft von einer raschen Nachrichtenübermittlung abhing. Doch er wäre viel lieber ins Freie teleportiert, um sich ›draußen etwas umzusehen und die Lage zu erkunden‹. Davon wollte Perry Rhodan aber vorerst nichts wissen. Er war der Meinung, dass Guckys parapsychische Talente an Bord viel dringender gebraucht wurden. Außerdem erschien ihm ein Teleportersprung ins Unbekannte viel zu gefährlich.

Rhodan wollte aber auch für den Eventualfall vorbereitet sein, dass sich das Energieproblem so schnell wieder löste, wie es aufgetaucht war. Deshalb organisierte er einen Bereitschaftsdienst. Das Schiff sollte jederzeit für einen Blitzstart bereit sein.

»Am besten, wir machen uns gleich auf den Weg zur Bodenschleuse«, sagte Perry Rhodan schließlich. »Vor uns liegt ein beschwerlicher Marsch von mehr als einem Kilometer – ein Abstieg senkrecht in die Tiefe.«

Perry Rhodan hätte sich leicht zusammen mit seinem Stab von den Teleportern zur Bodenschleuse bringen lassen können. Doch er wollte ihre Kräfte schonen, weil nicht vorauszusehen war, wozu er sie noch brauchen würde.

So kam es dazu, dass sich eine dreißigköpfige Gruppe aus Spitzenwissenschaftlern, allen voran Professor Waringer, einer kleinen Elitetruppe der Solaren Flotte mit dem Großadministrator an der Spitze sowie seiner Frau und einer Schar Mutanten, in die sich Gucky und Ras Tschubai murrend eingliederten, über die Notleitern in die unteren Schiffsregionen begab. Selbstverständlich waren auch die Antigravschächte ausgefallen und zu tödlichen Fallen geworden.

Der Abstieg aus der Kommandozentrale war mit Strapazen verbunden, denen vor allem einige Wissenschaftler aus dem Waringer-Team nicht gewachsen waren. Denn sie hatten weder eine USO-Ausbildung genossen, noch gehörten sie der Solaren Flotte an. Zwei von ihnen gaben auf halbem Weg auf.

Gucky teleportierte mit ihnen in die Krankenstation, um sie von den Sanitätern durch Injektionen wieder auf die Beine bringen zu lassen.



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